Willem Dafoe gehört zu den markantesten Schauspielern seiner Generation und hat sich in seiner mehr als 30 Jahre währenden Karriere nie auf ein bestimmtes Genre festgelegt. Bislang wurde er zweimal für den Oscar nominiert, einmal für Oliver Stones „Platoon“ (1986) und einmal für die Max-Schreck-Biographie „Shadow of the Vampire“ (2000). Dafoe kam in Appleton, Wisconsin, als Sohn eines Arztes und einer Krankenschwester zur Welt. Mit 17 Jahren schrieb er sich an der University of Wisconsin in Milwaukee für das Fach Theaterwissenschaften ein und schloss sich bald darauf dem experimentellen Theatre X an, mit dem er durch Europa und die USA tourte. 1977 zog er nach New York und wurde Mitglied der Theatergruppe Wooster Group, der er bis heute angehört. Seit jeher wählt Dafoe seine Rollen so aus, dass er mit besonders innovativen Regisseuren arbeiten kann. Er drehte unter anderem mit Wes Anderson, Martin Scorsese, Spike Lee, Paul Schrader, David Cronenberg, Abel Ferrara, David Lynch, William Friedkin, Oliver Stone und Lars von Trier. Zuletzt stand er unter Sir Kenneth Branaghs Regie für „Mord im Orient-Express“ („Murder on the Orient-Express“, 2017) vor der Kamera, außerdem übernahm er Rollen in Daniel Grahams „Opus Zero“ (2017) und Zack Snyders „Justice League“ (2017). Seine dritte Oscar-Nominierung erhielt Dafoe 2018 für die Nebenrolle des sozialen Motelmanagers Bobby in Sean Bakers The Florida Project (2017). Seine Mitwirkung in dem Filmdrama brachte ihm darüber hinaus zahlreiche weitere Auszeichnungen ein, darunter die Preise der Kritikervereinigungen von Boston, New York und Los Angeles sowie des National Board of Review und der National Society of Film Critics. Ebenfalls im Jahr 2018 wurde ihm der Goldene Ehrenbär der 68. Internationalen Filmfestspiele Berlin zuerkannt. Für seine Darstellung des Malers Vincent van Gogh in der Filmbiografie Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit erhielt er im Januar 2019 seine insgesamt vierte Nominierung für den Oscar.